HOIRR ÖNGÖ
2002, KlangWeltenRecords (KW 20017)
Die Debut Solo CD von EPI.
Eine ausgewogene Mischung aus traditionellen Stücken, neuen Kompositionen, Worldbeat-Crossover und Improvisationen. Zwischen archaischen Urklängen und exquisitem Studio-Sound bewegt sich der mongolische Meistermusiker mit beeindruckender Klarheit, Virtuosität und Echtheit. Ein Tanz zwischen zwei Welten ... Enkhjargal lebt abwechselnd in der Mongolei und in Europa, und wir hören das Beste beider Welten.
Folker 01/2003:
Dass mongolischer Kehlkopf- und Obertongesang auch im Pop-Kontext bestehen kann, wissen wir spätestens seit Kuvezins Yat-Ka. Dass mongolische Morin-Khoor-Geigentradition gelegentlich aber auch stark nach Jigs'n'Reels klingen kann, diese Erkenntnis verdanken wir dem Sänger und Geiger Enkhjargal und seinem Produzenten Rüdiger Oppermann. Oppermann war es auch, der die dreizehn Stücke der CD zu einem stimmigen Ganzen geformt hat. Keine leichte Arbeit, denn Enkhjargal präsentiert uns hier das komplette Programm traditioneller und zeitgenössischer mongolischer Musik: vom unbegleiteten Solo auf der "Pferdekopf"-Geige (morin khoor) bis hin zum mit Keyboard und Drums abgerundeten "western mix" zweier Konzert-Highlights reicht die Spannbreite. Dazwischen: Balletmusik für Streichquartett, selbstkomponierte Balladen und Instrumentals, sowie neue Arrangements traditioneller Themen, wahlweise mit keltischer Harfe, indischen Trommeln, chinesischen Zimbeln, oder atmosphärischen "field recordings" veredelt. "Hoirr Öngö" heißt - frei übersetzt - soviel wie "Doppelte Heimat" oder auch "Zwei Welten". Bei Enkhjargal, der derzeit zwischen seinen Wohnsitzen im Elsass, in Deutschland und in der mongolischen Steppe hin und her pendelt, könnte man fast behaupten, er lebe in vier Welten: physisch im Hier und Dort, musikalisch im Einst und Jetzt.
Walter Bast